Nach einer der angenehmsten Nächte bisher, die wir auf dem nagelneuen Campingplatz in Imatra in Finnland verbracht hatten, machten wir uns gegen 11:00 auf den Weg zur Russischen Grenze in Svetogorsk. Der Weg dorthin war kurz, sodass wir bereits nach etwa einer Dreiviertelstunde die Grenze erreicht hatten. Es standen schon einige Autos in der Reihe. So weit man sehen konnte, waren wir die einzigen Nicht-Finnen in der Reihe. Es ging sehr langsam voran und so waren wir erst nach etwas mehr als zwei Stunden an der Reihe.
Die Grenzer sprachen kaum ein Wort Englisch und wir kein Wort Russisch. Da wir auch noch zusatzliche Zollpapiere auszufüllen hatten, half uns dabei eine sehr freundliche Finnin. Sonst hätte es sicher noch länger gedauert. Danke dafür!
Dann waren wir endlich auf der Russischen Seite. Da die Grenzbeamtin unseren Pass etwas erstaunt und schmunzelnd beäugte, gehen wir davon aus, dass die anderen Rallyeteams über die größere Grenze bei Vyborg gefahren sind.
Wir hatten uns für Svetogorsk entschieden, weil man dann ein Stück kleine Landstraße in Richtung St. Petersburg fahren muss und davon versprachen wir uns interessante Eindrücke. Und so war es dann auch. Eine ziemlich üble Piste mit Schlaglöchern, so groß, dass die Straße bei uns in Deutschland gesperrt worden wäre. Alte verfallene Häuser am Rand und ein qualmender Industriemoloch gleich hinter der Grenze.
Wir fuhren angemesse 50-60 Km/h und wurden ständig von allen anderen Autos und LKWs überholt. Ab Vyborg wurde die Straße dann deutlich besser und so fuhren wir nach St. Petersburg.
Da wir noch genug Zeit hatten, wollten wir uns die Uferpromenade und die schöne Altstadt ansehen. Das sollte sich als ein großer Fehler herausstellen. Denn 1. war Rushour und 2. wussten wir nie wo wir gerade waren. Die Verkehrszeichen sind ausnahmslos in kyrillischen Schriftzeichen und man versteht null bis garnichts.
Um etwa 19:00 wollten wir einen Campingplatz am Stadtrand aufsuchen.
Aufgrund der sprachlichen Probleme (niemand den wir ansprachen sprach Englisch; in einer Tanke sagte man gar, das man in Russland russisch spreche! soviel konnte man verstehen), kurvten wir bis ca. 3:00 am Morgen völlig planlos durch St.Petersburg, da wir die richtige Ausfahrt einfach nicht finden konnten. Die Russen fahren alle wie die Kranken und wir waren kurz vor dem Nervenzusammenbruch!
Gegen 3:00 haben wir dann endlich herausgefunden, das ein bestimmter kyrillischer Schriftzug Ivangorod heißt (Grenzstadt nach Estland).
Inzwischen wollten wir einfach nur noch raus aus Russland und machten uns auf den Weg zur Grenze. Die erreichten wir dann gegen 5:30 heute morgen. Da wir zu dieser Zeit die einzigen waren, ging der Grenzübergang nach Narva in Estland recht zügig mit zwar mürrischen Grenzern aber ohne Probleme.
Gleich hinter der Grenze (50 Km) fanden wir einen kleinen Campingplatz, wo wir sofort in tiefen Schlaf gefallen sind.
Jetzt gehts gerade nach Raudzilla auf halber Strecke nach Tallin zum 2. Treffen mit den anderen Teams. Fotos und Korrektur folgt noch heute (müssen erstmal weiter!).
Bleibt dran.
Hier nun die versprochenen Fotos
Weitere Fotos folgen, sobald Zeit ist,diese von der anderen Kamera zu übertragen.
Hallo ihr Zwei,
AntwortenLöschender "Vorzimmerdrache" verfolgt stets mit einem Lächeln die täglichen Toureinträge...
Aber dieser Eintrag erschlaffte meine Mundwinkel und machte mir riesige Augen ;-)
Ich backe nächste Woche einen Kuchen und dann möchte ich die ganze Geschichte hören!
Gute Heimreise